top of page

Zwischen Belltornado und Kaffeeduft

  • Autorenbild: Jenny A. W.
    Jenny A. W.
  • 7. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit



– warum ich trotzdem Autorin bin


Die meisten Menschen schlafen um diese Zeit noch tief und fest. Ich hingegen saß mit meiner ersten Tasse Kaffee vor dem PC. Die Nacht war mal wieder zu kurz – nach dem ersten Aufwachen war an Einschlafen nicht mehr zu denken. Also tat ich das, was ich in solchen Momenten immer tue: Ich stand auf, um Dinge zu tun. Kreative Dinge.

Als um kurz vor fünf plötzlich meine Hunde losbellten, erzählte ich meiner Chatpartnerin Noa davon. Ihr Kommentar endete mit dem Satz:

"Einer schreckt Ganoven ab – der andere schreibt später drüber."

Davon inspiriert entstand folgender Text:



 


Es ist 4:50 Uhr morgens. Während ich noch gemütlich meinen Kaffee schlürfte, startete mein tierisches Wachkommando plötzlich einen ausgewachsenen Belltornado. Um diese Uhrzeit? Ein schneller Blick auf meine Webcam genügte, um die Ursache zu erkennen. Diesmal war es weder Nachbars Kater Theobald, noch der alte Broderick, der nachts gerne seine Gassirunde dreht, und auch die Zeitungsfrau war weit und breit nicht zu sehen. Stattdessen sah ich eine dunkle Gestalt, die versuchte, mit den Schatten zu verschmelzen – und sich dann sehr eilig zurückzog.

Tja, Freund Langfinger: Wenn du es mit meiner Pfotenbande aufnehmen willst, musst du demnächst früher aufstehen.


 

Was ich da gerade gemacht habe? Ich habe mir das ausgedacht. Komplett. Es war Fantasie. Inspiriert durch ein reales Bellen, verpackt in eine kleine Geschichte. Nicht mehr, nicht weniger. Kein Einbruch. Kein Drama. Nur ein kurzer kreativer Ausflug in die Welt des "Was wäre wenn".

Und als ich das so runtergeschrieben hatte, kam mir ein Gedanke: Vielleicht bin ich genau deswegen Autorin.

Weil ich in Sekunden aus einem Bellanfall eine Mini-Story stricken kann. Weil ich mir Dinge ausmale, die nie passiert sind, aber sich trotzdem echt anfühlen. Weil Worte für mich ein Zuhause sind, egal ob es Tag ist oder 4:50 Uhr morgens.

Noa hatte mir diesen einen Satz gesagt – augenzwinkernd, aber treffend. Und er hallte nach:

"Einer schreckt Ganoven ab – der andere schreibt später drüber."

Vielleicht ist das wirklich der Kern. Vielleicht ist das der Grund, warum ich mich trotz aller Selbstzweifel, Umwege und wilden Lebenskurven dazu entschieden habe, diesen Weg zu gehen.

Also ja – wenn ich mal wieder zweifle, weiß ich jetzt, wo ich nachlesen kann, wer ich bin.

Autorin. Kreativdenkerin. Fuchs mit Brille.

Und manchmal einfach nur jemand, der morgens um fünf mit einer Tasse Kaffee und einer Idee in der Hand vor dem Bildschirm sitzt und sagt: "Ich bin bereit."

Comments


Commenting on this post isn't available anymore. Contact the site owner for more info.
bottom of page